Schon seit der Barockzeit sammelten der Görlitzer Rat und vermögende Familien Kunstwerke und kulturgeschichtliche Artefakte. Diese Kollektionen wurden im 1873 neugegründeten »Städtischen Museum für Alterthum und Kunst« zusammengeführt. Durch Schenkungen wuchsen seine Bestände schnell an. Daher erhielt das Museum 1902 mit der »Oberlausitzer Gedenkhalle« ein neues Haupthaus im Ostteil von Görlitz. Für die inzwischen in »Kaiser-Friedrich-Museum« umbenannte kommunale Einrichtung gab es darin zahlreiche Ausstellungsräume zur Kunst- und Kulturgeschichte. Als diese zunehmend zu klein wurden, kam 1932 der Kaisertrutz als weiteres Ausstellungsgebäude hinzu. 1936 erfolgte eine erneute Umbenennung in »Städtische Kunstsammlungen«. Nach der Teilung der Stadt Görlitz 1945 befand sich das Haupthaus im nunmehr polnischen Zgorzelec. Gleichzeitig gingen am Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Sammlungsobjekte verloren. Gewissermaßen als Ersatz kam 1951 das Barockhaus Neißstraße mit den wertvollen Sammlungen der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zum Museum hinzu. Seit 1998 trägt es den Namen »Kulturhistorisches Museum Görlitz« und ist heute eine Einrichtung unter dem Dach der Görlitzer Sammlungen.
Heute sind auch Vermittlung und Partizipation wichtige Säulen für die tagtägliche Arbeit und für die Weiterentwicklung der Görlitzer Sammlungen. Impulse geben, Ideen aufnehmen, eine Plattform für wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Dialog sowie aktuelle Themen bieten – dies sind wichtige Generatoren für eine lebendige Auseinandersetzung und Kernaufgabe der musealen Arbeit.