Sonderausstellungen

Ilse Kirstein wurde 1930 in Görlitz-Moys (heute Zgorzelec-Ujazd) geboren, wo sie mit ihren Eltern bis 1945 wohnte. Am Städtischen Klinikum Görlitz absolvierte sie von 1948 bis 1950 eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin. Danach war Ilse Kirstein von 1950 bis 1955 im Landambulatorium in Schorbus bei Cottbus sowie von 1955 bis 1959 am Universitätsklinikum in Jena tätig. Nach ihrer Rückkehr nach Görlitz 1959 arbeitete sie wieder am Städtischen Klinikum. Dort baute sie in den Folgejahren das zytologische Labor auf, das sie bis zu ihrem Renteneintritt 1990 leitete. Auch im Ruhestand blieb Frau Kirstein beruflich aktiv und half bei der Einrichtung eines neuen medizinischen Labors in Oderwitz bei Zittau.

Den Görlitzer Sammlungen ist Ilse Kirstein seit vielen Jahren sehr verbunden. Als der Förderverein »Freunde der Görlitzer Sammlungen« 1999 gegründet wurde, gehörte sie zu seinen ersten Mitgliedern. In dieser Zeit entschloss sie sich, die Görlitzer Sammlungen mit einer jährlichen Spende zu unterstützen, die für Neuankäufe des Graphischen Kabinetts verwendet werden sollte. Dank Ilse Kirstein konnten seitdem zahlreiche Zeichnungen von berühmten Künstlern der Klassik und Romantik wie Christoph Nathe, Carl Wilhelm Kolbe, Julius Schnorr von Carolsfeld oder Ernst Ferdinand Oehme angekauft werden. Auch Druckgrafiken von Künstlern der Moderne und Gegenwart wie Willy Schmidt, Strawalde oder Tony Torillhon fanden durch ihre Unterstützung Eingang in das Graphische Kabinett. Neben Einzelwerken gelang mitunter der Ankauf umfangreicher Werkgruppen, wie ein Zeichnungskonvolut aus dem Nachlass des Görlitzer Malers Wilhelm Kahl.

Aus den Kunstwerken, die im Lauf von mehr als 20 Jahren dank der Unterstützung von Ilse Kirstein für das Graphische Kabinett der Görlitzer Sammlungen erworben werden konnten, zeigt die Sonderausstellung eine Auswahl von 30 Arbeiten. Die Stadt Görlitz und die Görlitzer Sammlungen danken Ilse Kirstein mit dieser Schau sehr herzlich für ihre beständige Unterstützung!